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Projektfahrt nach Nürnberg der 11. und 12. Klasse
Die Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klasse sahen sich einer wahren Mammutaufgabe gegenüber, als sie am 21. September zu einer fünftägigen Projektfahrt nach Nürnberg aufbrachen: Während die eine Hälfte sich mit einem Besuch bei STAEDTLER den Ideen und Möglichkeiten des Lernens in der Zukunft zuwandten, richtete die andere Hälfte den Fokus auf die Vergangenheit.
Nürnberg gilt als die deutsche Stadt, die sich am intensivsten mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit auseinandersetzt. Als Ort der NS-Parteitage, Propaganda-Märsche und schließlich der Nürnberger Prozesse gegen die Nazi-Verbrecher, stellt sich Nürnberg spätestens mit der Eröffnung des Reichsparteitaggeländes als begehbarem Museum seinem Erbe.
Das 2001 eröffnete Zentrum, das in den Nürnberger Museumsverbund eingebettet ist, hat seine Ausstellungsräume im Nordflügel der von den Nationalsozialisten konzipierten, aber unvollendeten Kongresshalle des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes. Der Besuch der 11. und 12. Klasse anlässlich des Projektthemas „Ursachen, Zusammenhänge und Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ fügte sich daher nur logisch in das Prinzip einer demokratischen Erinnerungskultur ein.
Die Kongresshalle ist heute als begehbares Exponat konzipiert. So konnten die SchülerInnen den Komplex innen und außen nicht nur einfach begehen, sondern erfahren, wie die Nationalsozialisten Architektur gezielt einsetzten, um Macht zu demonstrieren; und wie im Sinne der Denkmalpflege und -erhaltung der Komplex in seiner Massivität „gestört“, aber nicht entfremdet wurde. Denn authentische Lernorte werden als Zeugen der Vergangenheit immer wichtiger, je weniger Zeitzeugen da sind, um zu berichten. Umso wesentlicher ist es, diese für zukünftige Generationen zu erhalten.
Für diese eine nachhaltige Zukunft zu gestalten stand im Mittelpunkt der Aufgaben, denen sich die SchülerInnen gemeinsam mit den Experten von STAEDTLER stellten.
Von Fachleuten im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement und Digitalisierung wurden 14 SchülerInnen mit der Produktpalette von STAEDTLER vertraut gemacht. Schon erstaunlich, wie viel Aufwand betrieben werden muss, damit ein Stift am Ende im Sortiment eines Geschäfts verfügbar ist. Um diesen Aufwand so gering wie möglich zu halten, erhielten die SchülerInnen die Aufgabe, sich ein nachhaltiges Produktionskonzept zu erarbeiten. Mit unterschiedlichen Methoden und in Kleingruppenarbeiten gab es dann schon bald erste Lösungsansätze, die zu immer mehr zukunftsweisenden Ideen führten.
Bei der Frage, wie das Lernen in der Zukunft aussehen könnte, waren sich die TeilnehmerInnen auf jeden Fall einig: digital. So kamen erste Überlegungen zustande, wie Lerninhalte künftig noch leichter zu erhalten und zu begreifen sein könnten. Sämtliche Projekte wurden schließlich in einer Präsentation via Teams vorgestellt, worin die SchülerInnen durch die Corona-Zeit bereits Profis sind.
Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück am Freitagmorgen, fuhren alle wieder nach Berlin. Im Gepäck viele Eindrücke, neue Kenntnisse und Sichtweisen über die Zeitgeschichte des Nationalsozialismus sowie die Erfahrung, einer Firma über ihre Produktreihe und Produktionsabläufen „beraten zu können“ und dabei vielleicht einen neuen Weg in die Zukunft geebnet zu haben.